VDT Verband der Deutschen Tapetenindustrie e.V.
VDT will Verband für alle Wandbeläge sein
Ziel des VDT ist es, sich breiter aufzustellen und damit die Schlagkraft zu erhöhen. Im Zuge der Neuausrichtung traten bereits fünf neue Unternehmen dem Verband im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft bei, Erismann kehrte als Vollmitglied zurück.Der Verband der Deutschen Tapetenindustrie (VDT) will nicht länger eine Organisation für Hersteller dekorativer Tapeten sein, sondern sich für alle Arten von Wandbelägen öffnen. Dadurch hat er bereits Vescom, Erfurt & Sohn, Leco-Werke, Komar und Vitrulan als Neuzugänge auf Probe gewonnen, die im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern die Möglichkeiten einer Verbandstätigkeit ausloten wollen. Als Vollmitglied zurückgekehrt ist Hersteller Erismann, der den VDT im Zuge des Kartellamtsverfahrens zusammen mit A.S. Création verlassen hatte. Damit erhöht sich die Zahl der Mitglieder auf zwölf. Wie VDT-Vorstandsvorsitzender Michael Caspar bei der Veranstaltung "Meet & Greet" am Rande der Messe Heimtextil Verbandsmitgliedern, Partnern der Kampagne "Deutschland tapeziert" und Gästen bekannt gab, gibt es weitere Interessenten.
"Wir wollen unsere Handlungsfähigkeit erhöhen", betonte Caspar. Der VDT habe sich 133 Jahre auf den Schwerpunkt Dekoration verlegt. Doch diese Fokussierung umfasse aber eben nicht alle Bereiche, die die Produktgattung Tapete abbilde. Als Beispiele nannte Caspar technische und überstreichbare sowie rissüberbrückende und digital gedruckte Wandbeläge.
Vielfalt im Markt
"Nicht nur die dekorative Tapete, sondern auch der überstreichbare und technische Wandbelag sowie Glasfaser- und Digitaldruck-Tapeten brauchen eine schlagkräftige Vertretung und stärken durch ihre Mitarbeit den Verband", ist Caspar überzeugt. "Die Branche befindet sich in einem Transformationsprozess und daher muss sich der Verband breiter aufstellen, um der Vielfalt im Markt gerecht zu werden", fügte VDT-Geschäftsführer Karsten Brandt hinzu.
Eine Interessenvertretung für alle Wandbeläge ist nach Ansicht Caspars wichtiger denn je, da alle Anbieter vor den gleichen Herausforderungen stehen. So habe die Branche in den vergangenen Jahren Wandflächen an den Trend zur "nackten Wand" verloren. "Wir sind bei bestimmten Gewerken, auf die wir alle zwingend angewiesen sind, aus dem Fokus geraten." Ein Konzept über die künftige Ausrichtung der Verbandsarbeit mit konkreten Zielen soll bis Juni verabschiedet werden.
Nachhaltigkeit im Fokus
Im Anschluss daran wird sich der Verband nach Angaben Caspars um Themen wie Nachhaltigkeit von Wandbelägen kümmern. Dazu referierte Dana Seliger vom Spezialchemieunternehmen Follmann.
Weiter will der VDT mit Profi- und Hobbyhandwerkern zusammenzuarbeiten, "damit die Produkte wieder ihren Platz an der Wand erobern". Dies erfordere auch den Kontakt zu Herstellern von Wandaufbauprodukten. "Wandbeläge brauchen funktionierende Wände. Wir haben mit Henkel deshalb einen Kleisterhersteller im Verband", sagte Caspar. Auch der Bundesverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz sei als assoziiertes Mitglied interessant. Last but not least müsse der VDT Architekten, Planer und Agenturen mit einbeziehen.
Eine Verbindung zum Großhandel stellte Bert Bergfeld, Geschäftsführer des Verbands Großhandel Heim & Farbe (GHF) her. Er präsentierte das Datenmanagementsystems XPIM.
| Cornelia Küsel
aus
BTH Heimtex 02/23
(Wirtschaft)